Hier finden Sie verschiedene Informationen über die Rasse.
Bitte wählen Sie den entsprechenden Beitrag aus.

 

Interessante Informationen finden Sie auch bei der Albert-Heim-Stiftung und beim NMBE (Naturkundliches Museum der Burgergemeinde Bern), welches die Sammlung der Albert-Heim-Stiftung beherbergt. Ein Besuch dort lohnt sich allemal!

Wir haben versucht, möglichst viele Informationen über Appenzeller Sennenhunde zusammenzustellen, u.a. auch geeignete Literatur.

Bitte wählen Sie aus dem Untermenü die jeweilige Rubrik.

Klassifikation F.C.I.:

Nr. 46 / 12.5.1993 / D

Gruppe 2 (Pinscher und Schnauzer, Molosser und Schweizer Sennenhunde)

Sektion 3 (Schweizer Sennenhunde) Ohne Arbeitsprüfung

 

Ursprung: Schweiz

 

Verwendung:

Treib-, Hüte-, Wach-, Haus- und Hofhund. Heute auch vielseitiger Arbeits- und Familienhund.

Kurzer geschichtlicher Überblick:

1853 wird im ,,Tierleben der Alpenwelt" erstmals ein Appenzeller Sennenhund als ein ,,hellbellender, kurzhaariger, mittelgroßer, vielfarbiger Sennenhund" beschrieben, der ,strichweise in ganz regelmäßigem, spitzartigem Schlag, teils zur Hut der Hütte, teils zum Zusammentreiben der Herde, vorzufinden ist'. 1898 wurde der Appenzeller Sennenhund als eigenständige Rasse bezeichnet. Der erste Rassestandard wurde unter Mitwirkung des großen Förderers, Forstmeister Max Sieber, festgelegt und die Rasse wurde mit acht Hunden an der ersten internationalen Hundeausstellung in Winterthur vorgestellt. Dank der Anregung von Prof. Dr. Albert Heim, der sich sehr engagiert der Schweizer Sennenhunde und damit auch des ,,Appenzellers" annahm, wurde 1906 der ,,Appenzeller Sennenhunde Club" mit dem Zweck gegründet, die Rasse in ihrer Natürlichkeit zu erhalten und zu fördern. Mit der obligatorischen Eintragung der Welpen in das ,,Appenzeller Hundestammbuch" begann die gezielte Reinzucht. Das ursprüngliche Zuchtgebiet war das Appenzellerland; heute wird die Rasse über die ganze Schweiz verteilt und über die Landesgrenzen hinaus in vielen Ländern gezüchtet. Der Begriff ,,Appenzeller Sennenhund" ist heute klar umrissen und die Rasse als solche von den übrigen Schweizer Sennenhunden eindeutig abgegrenzt. Obschon der Appenzeller Sennenhund viele Liebhaber gefunden hat, ist die Zuchtbasis immer noch sehr klein. Nur durch verantwortungsbewußtes und aufmerksames Züchten wird es möglich sein, die natürlichen und hervorragenden Erbanlagen zu vertiefen und zu festigen.

 

Allgemeines Erscheinungsbild:

dreifarbiger, mittelgroßer; fast quadratisch gebauter Hund, in allen Teilen harmonisch ausgeglichen, muskulös, mit pfiffigem Gesichtsausdruck.

Wichtige Maßverhältnisse:

Widerristhöhe zu Körperlänge = 9 :10,

eher gedrungen als lang

Fanglänge zum Oberkopf = 4 : 5

Charakter und Verhalten (Wesen):

lebhaft, temperamentvoll, selbstsicher und furchtlos. Leicht mißtrauisch gegenüber Fremden, unbestechlicher Wächter; freudig, lernfähig.

 

 

Der Appenzeller Sennenhund ist ein

- agiler und ausauernder

- robuster und wetterfester

- selbständiger

- überaus arbeitsfreudiger und lernbegieriger

- bellfreudiger und wachsamer Hund

der sich eng an seine Bezugsperson anschließt und bei Haus und Hof bleibt.

Da die Verwendung zum Viehtreiben heute nur noch eine untergeordnete Bedeutung hat, bleibt zu hoffen, daß diese angewölfte Veranlagung nicht verloren geht, da sie züchterisch nicht mehr beachtet wird.

Als Ausgleich bietet sich die Verwendung im Hundesport an, z.B. Agility, Fährtenarbeit, Ausdauerprfg.; bei Gehorsam und Unterordnung sind u.U. Abstriche zu machen, jedoch wurden einzelne Hunde dieser Rasse bereits erfolgreich als Therapiehund oder Blindenhund ausgebildet, sowie verschiedene als Suchhunde im Katastrophenschutz.

(Anm. d. Red.)

 

KOPF:

harmonisches Größenverhältnis zum Körper; leicht keilförmig.

Oberkopf:

ziemlich flach, am breitesten zwischen den Ohren, zum Fang hin sich gleichmäßig verjüngend. Hinterhauptbeinhöcker sehr wenig ausgeprägt. Stimfurche mäßig ausgebildet. Stirnabsatz (Stop) wenig ausgeprägt. Backen kaum ausgeprägt.

Fang:

mittelkräftig, gleichmäßig sich verjüngend, mit kräftigem Unterkiefer. Nasenrücken gerade.

Nase:

beim schwarzen Hund: schwarz,
beim havannabraunen Hund: braun
(möglichst dunkel)

Lefzen:

trocken und anliegend,
beim schwarzen Hund: schwarz,
beim havannabraunen Hund: braun
(möglichst dunkel) pigmentiert.

Gebiß:

kräftiges, vollständiges und regelmäßiges Scherengebiß; Zangengebiß toleriert. Ein fehlender oder doppelte PM1 (Prämolaren 1) und das Fehlen der M3 (Molaren 3) toleriert.

Auge:

ziemlich klein, mandelförmig, nicht vorstehend, etwas schräg gegen die Nase gestellt. Ausdruck lebhaft.

Farbe:
beim schwarzen Hund: dunkelbraun, braun
beim havannabraunen Hund: helleres braun, aber so dunkel wie möglich.

Augenlider: gut anliegend
beim schwarzen Hund schwarz,
beim havannabraunen Hund braun
(möglichst dunkel) pigmentiert.

Ohren:

ziemlich hoch und breit angesetzt, hängend, in Ruhestellung flach und an den Backen anliegend getragen; dreieckig, an der Spitze leicht abgerundet. Bei Aufmerksamkeit am Ansatz angehoben und nach vorne gedreht, so, daß von vorne und oben gesehen, der Kopf mit den Ohren ein auffälliges Dreieck bildet.

Hals:

mittellang, kräftig, trocken

 

 

KÖRPER:

kräftig, kompakt.

Rücken:

mäßig lang, fest und gerade.

Kruppe:

kurz, in Fortsetzung der Rückenlinie gerade verlaufend.

für Großformat bitte anklicken

zur Großansicht bitte anklicken - click for big view

Brust:

breit, tief, bis zu den Ellenbogen reichend, mit deutlicher Vorbrust. Brustbein genügend weit nach hinten reichend. Rippenkorb von rund-ovalem Querschnitt.

Lendenpartie:

kurz und gut bemuskelt.

Bauch:

nur wenig aufgezogen.

Rute:

hoch angesetzt, kräftig, von mittlerer Länge, dicht behaart, Haare an der Unterseite etwas länger. In der Bewegung eng über die Kruppe gerollt, seitlich oder in der Mitte getragen.

Gliedmaßen:

kräftiger Knochenbau.

VORDERHAND:

Allgemeines:

gut bemuskelt, Stellung von vorne gesehen gerade und parallel, nicht zu eng.

Schulter:

Schulterblatt lang und schräg liegend.

Oberarm:

gleich lang oder nur wenig kürzer als Schulterblatt. Winkel zum Schulterblatt nicht zu stumpf. Ellenbogen gut anliegend.

Unterarm:

gerade, trocken.

Vordermittelfuß:

von vorne gesehen in geradliniger Fortsetzung des Unterarms; von der Seite gesehen ganz leicht abgewinkelt.

Pfoten:

kurz, gewölbt und geschlossen.

HINTERHAND:

Allgemeines:

gut bemuskelt, Stellung von hinten gesehen gerade und parallel, nicht zu eng.

Oberschenkel:

ziemlich lang, zum Unterschenkel hin einen offenen Winkel bildend, in Harmonie mit der Winkelung der Vorderhand.

Unterschenkel:

etwa gleich lang oder nur wenig kürzer als der Oberschenkel. Winkel zum Oberschenkel nicht zu stumpf. Trocken und gut gemuskelt.

Sprunggelenk:

relativ hoch angesetzt.

Hintermittelfuß:

senkrecht und parallel gestellt, weder ein- noch ausgedreht. Afterkrallen müssen entfernt sein.

Pfoten:

kurz, gewölbt und geschlossen.

Gangwerk:

kräftiger Schub, weiter Vortritt. Im Trab, von vorne und von hinten gesehen,geradlinigeGliedmaßenführung.

 

 

HAARKLEID:

Stockhaar; fest und anliegend.

Beschaffenheit des Haares:

Deckhaar dicht und glänzend. Unterwolle dicht, schwarz, braun oder grau; Durchscheinen der Unterwolle unerwünscht. Leicht gewelltes Haar nur auf Widerrist und Rücken toleriert, aber unerwünscht.

Farbe und Zeichnung:

Grundfarbe schwarz oder havannabraun, mit symmetrischen rostbraunen und weißen Abzeichen. Kleine rostbraune Abzeichen (Flecken) über den Augen.

Rostbraune Abzeichen an den Backen, an der Brust (links und rechts, im Bereich des Schulter-Oberarm-Gelenkes) und an den Läufen, wobei das Rostbraun stets zwischen schwarz bzw. havannabraun und weiß liegen muß.

Weiße Abzeichen:

gut sichtbare weiße Blesse, die vom Oberkopf ohne Unterbrechung über den Nasenrücken zieht und die Schnauze ganz oder teilweise umfassen kann. Weiß vom Kinn über Kehle ohne Unterbrechung bis zur Brust. Weiß an allen vier Pfoten, Weiß an der Rutenspitze. Weißer Nackenfleck oder halber Halsring toleriert. Durchgehender dünner weißer Halsring zwar toleriert, aber nicht erwünscht.

GRÖSSE

Widerristhöhe:

Rüde: 52-56 cm, Toleranz 50-58 cm

Hündinnen: 50-54 cm, Toleranz 48--56 cm.

 

FEHLER:

jede Abweichung von den vorgenannten Punkten ist als Fehler anzusehen. Dessen Bewertung muß im Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen und mit

berücksichtigen, inwieweit Wesentliches beeinträchtigt ist.

- mangelndes Geschlechtsgepräge

- Unter- und Übergröße (bezüglich Toleranzangaben)

- sehr langes oder unharmonisches Gebäude

- sehr schwerer oder sehr leichter Kopf

- runder Oberkopf

- zu stark ausgeprägter Stop

- zu lange, zu kurze, dünne, spitze Schnauze; Ramsnase.

- zu stark ausgebildete Lefzen

- Fehlen von mehr als einem P1 (Prämolar 1)

- Vor- und Rückbiß

- zu stark vortretende Backen

- runde, hervorstehende oder zu helle Augen

- Entropium, Ektropium

- zu kleine, zu große, abstehende, zu hoch- resp. zu tief angesetzte Ohren

- Senkrücken, Karpfenrücken, überbaute Kruppe

- aufgezogener Bauch

- flacher oder zu tonnenförmiger Brustkorb, fehlende Vorbrust, zu kurzes Brustbein

- weiche Vorderfußwurzelgelenke

- länglich-ovale Pfoten (Hasenpfoten), gespreizte Zehen

- ausgedrehte Ellenbogen

- ungenügende Winkelung der Vorder- und/oder der Hinterhand

- Kuhhessigkeit

- Sichelrute

- unkorrekter Bewegungsablauf, z. B. kurztrittig-stelzend, bodeneng, überkreuzend usw.

- Zeichnungsfehler: schwarze Tupfen im Weiß, unterbrochene Blesse, durchgehender breiter weißer Halsring, unterteiltes Weiß an der Brust, deutlich über die Vorderfußwurzel reichendes Weiß (Stiefel), fehlendes Weiß an den Pfoten und an der Rutenspitze

- Wesensschwäche, Temperamentlosigkeit, Aggressivität.

Von der Bewertung AUSSCHLIESSENDE FEHLER:

- blaues Auge, Birkauge

- eindeutige Hängerute, Knickrute

- andere Haarart als Stockhaar

- fehlende Dreifarbigkeit

- andersfarbig als schwarz, resp. havannabraun.

N.B.: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Skrotum befinden.

RizVN Login

Admin only